Im Rahmen der bisherigen Ausgaben des UND-Festivals für Kunstinitiativen aus Karlsruhe und Gäste konnte nur eine Auswahl der Arbeiten der in Karlsruhe ansässigen Projekträume und Initiativen vorstellig werden.
Das von der UND-Plattform präsentierte Festival „10 Tage – 10 Räume“ soll dieses für Karlsruhe und auch global einzigartige Phänomen der Dichte freier nicht-kommerzieller künstlerischer Arbeit sowie die Modelle der Vernetzung und Kooperation in seiner gesamten Vielfalt zeigen und erlebbar machen. An zehn Tagen öffnen ab dem 27.6. viele langjährige sowie neue Projekträume und Independent-Spaces ihre Türen. Die Veranstaltung eines dezentralen Festivals im Jubiläumsjahr der
UND-Plattform ist weniger aus der Not geboren, geeignete Räume für eine zentrale Ausstellung dieses Ausmaßes zu finden; viel mehr orientiert sie sich an dem
Phänomen der bundesweit einzigartigen Fülle und Dichte von Independent-Spaces, Produzentengalerien und Artist-Run-Spaces in Karlsruhe – proportional zu ihrer Einwohnerzahl. Diese sich
kontinuierlich und nachhaltig entfaltende, stetig wachsende freie Kunstszene prägt ganz wesentlich das Bild von Karlsruhe als Stadt der Kunst. Die interdisziplinären Kunstwelten, die sich an den
„10 Tagen“ dem Publikum präsentieren, bestechen nicht allein durch Innovation und Vorausschau; sie sind fassbare Beispiele einer humanistischen Vision der gerechten, friedlichen, generationsübergreifenden Solidarität und Zusammenarbeit, die real existieren und erlebt werden können. Die spannenden Erfahrungsräume vermitteln brisante,
hochaktuelle Positionen in der zeitgenössischen Kunst und laden zum Dialog mit dem Publikum ein. Die Auftaktveranstaltung des Festivals auf dem Windmühlenberg der Stadtwerke soll das
durchgängige, nachhaltige Engagement der Künstler in Sachen Umwelt-und Naturschutz versinnbildlichen und darüber hinaus die kreativen Energieressourcen für
ein gutes, menschliches Stadtklima, die die Arbeit der Independent-Kunsträume darstellt, in den Vordergrund rücken. Eine „Artists For Future“-Position der Forderung nach Einhaltung der Ziele des
Pariser Klimaschutzabkommens wird als Auftakt der „10 Tage – 10 Räume“ symbolisch und solidarisch eingenommen. Gleichzeitig bietet der Ort eine konkrete Aussicht auf die Stadt, deren kulturelle
Landschaft – vor allem die der Independent-Spaces – auch als großer Generator von zukunftsweisenden Energien, der an den folgenden zehn Tagen zu erkunden ist. Die Abschlussveranstaltung auf dem
Turmberg bietet nach dem Erlebnis der zehn Tage Festival die Gelegenheit eines Rückblicks auf die Erfahrungen und sinnbildhaft eine Perspektive auf die Zukunft der Spaces und ihre Funktion im
Stadtbild
Ondine Dietz, UND-Plattform Das Kunstfestival „10 Tage – 10 Räume“, vom Windmühlenberg – offiziell-dem „Energie-Berg“ – durch ungeahnte Stadtlandschaften
zum Turmberg wandeln, einen Stadtteil nach dem anderen, mit je einem Kunstfestival, von Nachbarn für Nachbarn, für Miteinander, geschenkt, das ist Land-Art (Kunstrichtung, bei der Aktionen im
Freien im Mittelpunkt stehen, durch die die Landschaft künstlich verändert wird) und dem liegt ein architektonisches, ein städtebauliches Gerüst zugrunde, das der Stadtteilbelebung und
Identifikation dienen soll, wie Ausstellungsarchitektur, für Künstler und Nachbarn. Die Projekträume beziehen das kreative Potenzial ihrer Umgebung ein und sind fußläufig in zehn Minuten
erreichbar.
Hannes Jung, Künstlerischer Leiter „10 Tage – 10 Räume“